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Es werden Posts vom Juni, 2018 angezeigt.

Laut Medien führt Assad einen „Eroberungskrieg“ – im eigenen Land

Wenn der syrische Präsident mit russischer Hilfe syrisches Territorium gegen islamistische Söldner verteidigt, wirken zuverlässig die eingespielten Medien-Reflexe bei dem Thema: Eine Verteidigung gegen vom Westen unterstützte Kämpfer wird zu einer Attacke gegen „die eigene Bevölkerung“ umgedeutet. In den letzten Tagen nahm das einmal mehr kampagnenhafte Züge an. Hier soll beispielhaft für weite Teile der deutschen Medienlandschaft die Berichterstattung von „taz“ und „Spiegel“ untersucht werden. Von  Tobias Riegel . Die „taz“ eröffnet einen  aktuellen Artikel zu Syrien  mit diesem Satz: „Wieder führt Syriens Regime einen erbarmungslosen Eroberungskrieg, und wieder sieht die internationale Gemeinschaft tatenlos zu.“ An diesen Worten sind mehrere Aspekte nicht korrekt: Die rechtmäßige Regierung Syriens „erobert“ kein fremdes Terrain, sondern bekämpft islamistische Besatzer. Und auch die „internationale Gemeinschaft“, womit die „taz“ mutmaßlich die EU, die USA und ihre verbündeten Gol

Rubikon: "Das Friedensgespräch" mit Dr. Eugen Drewermann

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Erdogans Wiederwahl – kein Grund für deutsche Selbstgerechtigkeit

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Gäbe es hierzulande Umfragen, welcher internationale Staatschef besonders unbeliebt ist, hätte Recep Erdoğan wohl den Spitzenplatz sicher. Egal ob rechts, links, liberal oder konservativ – die Deutschen mögen Erdoğan nicht. Und dies aus gutem Grund. Befremdlich wirkt jedoch die deutsche Überheblichkeit, die immer wieder in den Kommentaren zur Wahl Erdoğans mitschwingt. Erdoğan zu kritisieren, ist richtig, aber auch wohlfeil. Interessanter wäre es doch, einmal herauszufinden, warum die liberalen westlichen Werte in Gesellschaften wie der Türkei immer weniger Anhänger finden. Von  Jens Berger . Die erneute Wiederwahl Erdoğan zeigt vor allem eins – die Türkei ist und bleibt ein tief zerrissenes Land, in dem pro-westliche, liberale, säkulare und meist urbane Regionen Erdoğan ablehnen, während er in den konservativen, religiösen und meist ländlichen Regionen sehr hohe Zustimmungswerte erzielt. Nicht jedes Klischee ist automatisch falsch und das Klischee, nach dem Erdoğans Anhänger

Die Propaganda der Anderen: Die russischen Auslandssender und die „Medien-NATO“

Auch als Reaktion auf eine westliche Verleumdungskampagne hat Russland das Auslandsmedium RT aufgebaut. Der überhebliche westliche Umgang mit dem Sender ist darum heuchlerisch: Gerade die Länder, die ihre Propaganda-Organe zu einem beispiellosen internationalen Netzwerk verbunden haben, um gemeinsam ein konkretes Land zu diffamieren, geben sich empört, dass sich das attackierte Land mit medialen Mitteln zur Wehr setzt. Von  Tobias Riegel . Man stelle sich vor, Kanzlerin Angela Merkel würde jahrelang von großen internationalen Magazinen, Sendern und Zeitungen als SS-Offizierin, als kalte EU-Diktatorin, als Mörderin Griechenlands oder als  Hund, der draußen bleiben muss , dargestellt. Und das nicht alle paar Jahre in polnischen oder  türkischen Boulevard-Blättern , sondern täglich und in zahllosen großen Medien. Gleichzeitig würde das Land medial mit Merkel gleichgesetzt, es würde also zu „Merkels Deutschland“, und das litte unter einem „zunehmend autoritären Regime“. Die Berichter

Eisenbahn-Streiks in Frankreich – Macron will „das deutsche Vorbild Bahnreform“ bei der SNCF umsetzen

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Wir veröffentlichen im Folgenden – zu einem außerordentlich wichtigen Thema jenseits von Krieg und Frieden und Fußballweltmeisterschaft – einen Vergleich zwischen der Bahnreform in Deutschland und dem Projekt einer SNCF-Reform. Er wurde von dem Verkehrsexperten und Lunapark21-Chefredakteur  Winfried Wolf  für den französischen Senat erstellt; Wolf war dort am 29. Mai 2018 im Rahmen einer Anhörung als Sachverständiger geladen. Wolf ist u.a. aktiv in der Bahnexpertengruppe Bürgerbahn statt Börsenbahn (BsB) und im Bündnis Bahn für Alle (BfA).  Albrecht Müller . Seit April wird bei der französischen Staatsbahn SNCF gestreikt. Es geht darum, die Übernahme des deutschen Modells einer „Bahnreform“ zu verhindern. Macron steht auch in dieser Frage Seit´ an Seit´ mit der Regierung in Berlin und will in Frankreich eine SNCF-„Reform“ durchsetzen, die sich erklärtermaßen an der deutschen „Bahnreform“ aus dem Jahr 1994 orientiert. Am Donnerstag, dem 21. Juli, soll es in Frankreich einen neuen

Uli Gellermann - die Macht um Acht (3)

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Der Jurist und Autor Wolfgang Bittner zur „Annexion“ der Krim. Anmerkungen zu einem Dauerbrenner

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Weil wir in der aktuellen und wiederkehrenden Debatte des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen unentwegt dem Schlachtruf „Aber die völkerrechtswidrige Annexion der Krim! “ begegnen, sind wir dankbar für Wolfgang Bittners Text.  Albrecht Müller . Angebliche „Annexion“ der Krim als Kampfbegriff War der Anschluss der Krim an Russland völkerrechtswidrig? Von Wolfgang Bittner Die im März 2014 erfolgte Abspaltung der Krim von der Kiewer Ukraine ist der vorgeschobene Anlass für die Aggressions- und Sanktionspolitik der westlichen Allianz unter Führung der USA mit ihrer NATO gegen die Russische Föderation. „Annexion“, wie diese gewaltlose Separation von Politikern und Medien genannt wird, ist zu einem Kampfbegriff geworden, der gebetsmühlenartig wiederholt wird, obwohl das falsch ist und auch durch die permanente Wiederholung nicht richtig wird. Er dient zur Propaganda gegen Russland, zur Agitation gegen dessen Präsidenten Wladimir Putin sowie zur Rechtfertigung der mit un